4 Termine für den 23.11.2019
1. Kongress - Pioniere der Meere
„Jeder weiß, dass die „Anfänge der Zivilisation“ im Osten des Mittelmeers, im Vorderen Orient liegen.
Aber nicht gleich von Beginn war das Meer dafür verantwortlich – Jahrtausende lang blieb es leer, öder als selbst die Wüste, ein Hindernis und nicht eine Verbindung zwischen den Menschen, obschon diese sehr früh an seinen Gestaden lebten...“
Diese Worte des französischen Historikers Fernand Braudel drücken die Meinungen vieler Wissenschaftler über die frühe Seefahrt und deren Bedeutung für die Entstehungen der ältesten Hochkulturen aus: Der prähistorische Mensch war kein Seefahrer. Er hatte Furcht, keine besonderen technischen Fertigkeiten und erst recht keine Erfahrung mit der Befahrung der Ozeane. Nach Ansicht vieler Wissenschaftler muss diese Menschenleere auf den Meeren über Zehntausende von Jahren angehalten haben, bis der Mensch mit dem Beginn unserer Zivilisation vor 5000 Jahren plötzlich gelernt hatte, steuerbare Schiffe zu bauen, um die öde Wasserwüste erfolgreich zu überwinden.
Neue Forschungen und Expeditionen zeigen jedoch heute auf, dass die Seefahrt viel früher entstand und auch viel intensiver war. Älteste Hinweise stammen aus Nordspanien, welche bis vor die letzte Eiszeit zurückreichen. Außerdem belegen neue DNA-Sequenzierungen, dass im Zuge dieser maritimen Wanderungen auch domestizierte Pflanzen und Tiere verschleppt wurden. Aus diesem Grund veranstalten der Galileo-Park in Lennestadt und die ABORA-Projektgruppe den Mystery Kongress, um neuste Ergebnisse aus der Entdeckergeschichte des Menschen zu präsentieren. Pioniere der Meere, wie Thor Heyerdahl, aber auch Tim Severin und Dominique Görlitz zeigen, dass vorzeitliche Seefahrer zu fernen Ufern aufbrachen, um Völker und Länder miteinander zu verbinden. Die Vorträge sollen dieses spannende Thema aufgreifen, um angesichts der anstehenden neuen Expedition ABORA IV über das Schwarze Meer das Abenteuer Seefahrt zu dokumentieren.
Kongress Pioniere der Meere
23. Novermber 2019 | GALILEO-PARK
Lennestadt-Meggen
Beginn: 10 Uhr
Einlass: 9 Uhr
Preis: € 23,- (VVK) | € 30,- (Tageskasse)
Tickets in unserem Online-Shop
Programm und Kurzbeschreibung 5. ABORA-Kongress 2019
„Pioniere der Meere“
1. Vortrag:
Die Argonauten der Steinzeit – Im Schilfboot im Kielwasser der alten Ägypter
von Dr. Dominique Görlitz, Experimentalarchäologe
Die ABORA IV Expedition konnte die technische Machbarkeit maritimer Verbindungen frühgeschichtlicher Bronzekulturen des Schwarzen Meeres mit jenen des östlichen Mittelmeeres belegen. Die Expedition demonstrierte, dass sowohl Werkzeuge aus Eisen zum Bau der Pyramiden vor 4.600 Jahren als auch Zinn und Bernstein über große Strecken über den Seeweg auf altertümlichen Schilfbooten verschifft worden sein konnten.
Der Verlauf und die erstaunlichen Ergebnisse der Seereise von Varna (Bulgarien) durch den Bosporus und über die Ägäis bis ins kleinasiatische Kaş (Türkei) zwingen uns zum Nachdenken über die Reichweite und die Leistungen der frühgeschichtlichen Schilfboote. Sie machen uns aufs Neue bewusst, dass globaler Handel und Internationalismus keine Erfindungen der Moderne sind.
2. Vortrag:
Handelsschifffahrt in der Bronzezeit im Mittelmeer
von Prof. Dr. Frank Müller-Römer, Ägyptologe
In der Bronzezeit zwischen 2.200 und etwa 800 v.Chr. fand ein reger Handel entlang der Küsten der Levante und Griechenlands statt. Unterschiedlichste Güter wurden von West nach Ost und in umgekehrter Richtung transportiert. Die Schifffahrt und der damit verbundene Güteraustausch prägten auch die die politische Entwicklung des Mittelmeerraums.
Die unterschiedlichen Meeresströmungs- und Windverhältnisse und die sich daraus ergebenden Fahrtrouten der Handelsschiffe sowie die Anforderungen an die Navigation werden dargestellt und erläutert. Aufgrund verschiedener Schiffsfunde (z.B. Uluburun) ist es möglich, Bauweise der Handelsschiffe, deren Tragkraft und Beladung zu rekonstruieren. Die gefundenen Handelsgüter lassen Rückschlüsse auf angelaufene Häfen und Handels-niederlassungen zu.
3. Vortrag:
Weltkarten aus der Antike? Neue Forschungen enthüllen unglaubliches kartographisches Wissen der frühen Kulturen über die Gestalt der Erde
von Prof. Dr. Manfred Buchroithner, Kartographiehistoriker
Die Geschichte unserer eigenen neuzeitlichen Kartographie beginnt eigentlich erst recht spät im Zuge der sogenannten europäischen Entdeckungen. Dabei haben sich drei Karten einen besonderen Ruf als „Rätsel der Kartographie“ erworben: die Waldseemüller-Karte von 1507, die Peri-Reis-Karte von 1513, und die Finaeus-Karte von 1531. Diese drei Karten verblüffen uns durch ihren Gesamteindruck, in dem sie Kenntnisse über eine Welt veranschaulichen, die man zu dieser Zeit eigentlich noch gar nicht besitzen konnte. Einige Karten und Globen aus dem 16. Jh. geben uns Rätsel auf. Sie zeigen die großen Kontinente in ihrer nahezu richtigen Lage gezeichnet. Bestimmte Karten zeigen unglaubliche Details über die bis dato unbekannten Küsten Südamerikas und sogar der Antarktis. Lagen den Kartographen möglicherweise antike und heute unbekannte Quellen vor?
Dieser Vortrag geht auf die neuen photogrammetrischen Forschungen ein, die der Referent gemeinsam mit Dr. Dominique Görlitz und weiteren Forschern aus Dresden seit Jahren durchführt.
4. Vortrag:
Das Rätsel der südamerikanischen Chachapoya-Kultur – Ihr Ursprung im antiken Spanien
von Andreas Otte, Privatforscher
Die Kultur der sogenannten Chachapoya weist viele Rätsel auf. Die Forschung der Altamerikanistik zur Entstehung dieser Kultur steckt seit vielen Jahren in einer Sackgasse. Der Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Hans Giffhorn hat sich in den letzten zwanzig Jahren intensiv mit der Frage der Herkunft der Chachapoya beschäftigt. Es ist ihm gelungen, in mehreren Schritten, eine stimmige Theorie zur Entstehung der Chachapoya zu entwickeln. Die Suche nach der Herkunft der Chachapoya - zumindest eines Teiles dieser Kultur - führt uns über den Atlantik ins antike Spanien.
Das Ziel des Vortrags ist es, die Theorie von Hans Giffhorn zur Entstehung der Chachapoya-Kultur vorzutragen und neue Fakten über ihren transatlantischen Ursprung zur Diskussion zu stellen.
5. Vortrag:
Caput Gentis Lyciae: PATARA – Über die Geschichte und Bedeutung des antiken Patara
von Prof. Dr. Havva İşkan, Archäologin
Patara war eine antike Stadt an der Mittelmeerküste Lykiens in der heutigen Türkei. Sie liegt nahe der Mündung des antiken Flusses Xanthos im Landkreis Kaş der Provinz Antalya. Patara galt als eine der wichtigsten Städte Lykiens und der bedeutendste Hafen dieser Landschaft. Kleinfunde belegen eine prähistorische Besiedlung des späteren Patara schon für die Zeit des Chalkolithikums und der frühen Bronzezeit. Systematische Ausgrabungen der Stadt begannen erst 1988. Seit 2009 ist Havva İşkan von der Akdeniz-Universität Antalya Grabungsleiterin.
Die Referentin erläutert die große seefahrtgeschichtliche Rolle Pataras, insbesondere für das ptolemäische Ägypten, und weshalb sie der ABORA IV Expedition in Patara eine würdige Heimstätte anbot.
Ablaufplan:
9:30 Einlass
10:00 Dr. Dominique Görlitz, Experimentalarchäologe:
Die Argonauten der Steinzeit
11:00 Prof. Dr. Frank Müller-Römer, Ägyptologe:
Handelsschifffahrt in der Bronzezeit im Mittelalter
12:00 Prof. Dr. Manfred Buchroithner, Kartographiehistoriker:
Weltkarten aus der Antike?
12:45 - 14:00 Mittagspause
14:00 Andreas Otte, Privatforscher:
Das Rätsel der südamerikanischen Chachapoya-Kultur – ihr Ursprung im antiken Spanien
15:00 Prof. Dr. Havva İşkan, Archäologin
Über die Geschichte und Bedeutung des antiken Patara
16:00 – 17:00 Pause
17:00 - 18:00 Podiumsdiskussion
19:00 Gemeinsames Zusammensein im Tagungshotel „Schweinsberg“
2. Spuren auf dem Mond
50 Jahre Mondlandung - Das Abenteuer geht weiter
Sie können ein klein wenig miterleben, was die Pioniere der frühen Raumfahrt beim Start der gewaltigen Raketen empfunden haben müssen, wenn Sie unsere Simulation besuchen. 50 Jahre nach dem großen Abenteuer der ersten Mondlandung durch Astronauten, können Sie jetzt völlig ungefährlich diese Reise selbst beginnen.
Neben vielen interessanten Fakten zu unserem nächtlichen Begleiter - dem Mond - und der Mission, die zu seiner Eroberung führte ist ein wesentliches Highlight das Mondauto, mit dem Sie mit Hilfe virtueller Realität über die Mondoberfläche und durch ihre Krater fahren können. Wer sich nicht selbst traut, kann Beifahrer sein oder einfach nur Zuschauer von der Erde aus.
Mit eigenen Augen können Sie eine betriebsame Mondstation im Krater Tycho beobachten und zusehen, wie Transporter die Station anfliegen und wieder in Richtung Erde verlassen. Sie können noch viele andere Monde des Sonnensystems kennen lernen und der spannenden Frage nachgehen, ob sich auf einigen auch Leben hat bilden können.
3. Unser Platz Im All
Von der Erde zu den Galaxien
Erleben Sie die gewaltigen Ausmaße der Galaxie, in der unser Planet Erde um unseren Stern, die Sonne, kreist. Dirigieren Sie 200 Milliarden Sterne, die vor Ihnen im Raum schweben mit einer kleinen Handbewegung. Betreten Sie unsere Milchstraße und schauen Sie sich in ihrem Inneren um. Lassen Sie sich faszinieren von den atemberaubenden Dimensionen.
Entdecken Sie die Sonne. Sie ist einer von vielen Milliarden Sternen der Galaxie und doch etwas ganz Besonderes. Machen Sie eine virtuelle Reise durch unser Sonnensystem, und versuchen Sie möglichst ohne Crash, durch die Ringe des Saturn zu fliegen.
Sie erfahren viel über unsere kosmische Adresse und werden doch staunen über die Vielfalt und die Schönheit unseres Heimatplaneten.
Lassen Sie sich schließlich ein auf die buchstäbliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wenn Sie auf den Spuren der SETI-Forscher versuchen, in einer unüberschaubareDatenflut die kleinen Hinweise auf unnatürliche Sequenzen zu finden. Keine Angst - wir helfen Ihnen dabei, und es gibt auch eine kleine Belohnung.
4. Allein im Universum?
Begegnung mit phantastischen Phänomenen
Es gibt zahlreiche Phänomene und Artefakte auf unserem Planeten, die bis heute noch ungeklärt sind und vielleicht Hinweise darauf geben, dass wir Menschen nicht allein sind im Universum. Schauen Sie was Forscher im Dschungel Mittelamerikas oder auf den Hochebenen Südamerikas entdeckt haben und versuchen Sie selbst, Schrift- und Bildzeichen zu enträtseln.
Überzeugen Sie sich selbst von den Beobachtungen sogenannter Ufos und fremdartiger Lebewesen. Kann es sein, dass tatsächlich fremde Raumschiffe unsere Erde besuchen und sogar abgestürzt sind?
Besuchen Sie eine Raumschiffzentrale und versuchen Sie selbst, Beiboote anzudocken oder auf einem Planeten landen zu lassen. Nutzen Sie – vielleicht auch zusammen mit Verwandten oder Freunden – außerirdische Instrumente mit denen Sie fremdartige Klänge erzeugen. Vielleicht gelingt es besser, wenn Sie sich selbst in einen Alien verwandeln. Haben Sie genug Phantasie dazu? Erleben Sie amüsante, spannende und manchmal auch furchteinflößende Stationen mit Aliens oder Robotern, die Sie immer wieder vor neue Herausforderungen stellen, aber auf alle Fälle unterhaltsam sind.